Analysis-Blog: Folge 12
Peter Becker
veröffentlicht: 25 Mar 2024, zuletzt geändert: 13 Mar 2025 10:09
Schlüsselwörter: Supremum, obere Schranke, Maximum, archimedisches Prinzip, Vollständigkeitsaxiom, vollständiger Körper, Wurzel, Potenz, Potenzgesetze
Gib für die folgenden Teilmengen von $\R$ jeweils Supremum, Infimum, Maximum und Minimum an (falls existent).
$A := \{ x | -1 \leq x < 4.5 \}$
$B := \{n^{-1} + 2 ^{-m} | n,m \in \N \}$
$C := \{x^2 - 4x + 6 | x \in \R \}$
$D := \{(-1)^n \left(3 - \frac{1}{n}\right) | n \in \N\}$
Es gilt \[ \inf(A) = \min(A) = -1 \] und \[ \sup(A) = 4.5. \] Ein Maximum existiert nicht, da $4.5 \notin A$.
Es gilt \[ \inf(B) = 0. \] Wegen $n^{-1} > 0$ und $2^{-m} > 0$ existiert kein Minimum.
Weiterhin gilt \[ \sup(B) = \max(B) = \frac{3}{2}. \]
Es gilt \begin{eqnarray*} x^2 - 4x + 6 & = & x^2 -4x +4 -4 + 6 \\ & = & (x-2)^2 + 2 \end{eqnarray*} Wegen $(x-2)^2 \geq 0$ und $=0$ für $x=2$ folgt \[ \inf(C) = \min(C) = 2. \] Supremum und Maximum existieren nicht, da der Term $(x-2)^2 + 2$ beliebig groß werden kann.
Es gilt \[ \inf(D) = -3,\quad \sup(D) = 3. \] Wegen $3-\frac{1}{n} < 3$ existiert kein Maximum und kein Minimum.
Gib für die folgenden Teilmengen von $\R$ jeweils Supremum, Infimum, Maximum und Minimum an (falls existent).
$A := \{ x | -\frac{3}{2} < x < \frac{2}{3} \}$
$B := \{-x^4 + 6x^2 - 7 | x\in\R\}$
$C := \{3 + \left(\frac{1}{2}\right)^{m-3}|m\in\N\}$
$D := \{(-1)^n 2^\frac{n}{2} | n \in \N\}$
Es gilt \[ \inf(A) = -\frac{3}{2},\quad \sup(A) = \frac{2}{3}. \] Maximum und Minimum existieren nicht.
Es gilt \begin{eqnarray*} -x^4 + 6x^2 - 7 & = & -\left(x^4 - 6x^2 + 7 \right) \\ & = & -\left(x^4 -6x^2 + 9 - 9 + 7 \right) \\ & = & -\left((x^2 - 3)^2 - 2\right) \\ & = & -(x^2-3)^2 + 2 \\ & = & 2 - (x^2-3)^2 \end{eqnarray*} Damit folgt \[ \sup(B) = \max(B) = 2. \] Infimum und Minimum existieren nicht, da der Term beliebig klein werden kann.
Der größte Wert ergibt sich für $m=1$. Somit gilt \[ \inf(C) = \max(C) = 3 + \left(\frac{1}{2}\right)^{-2} = 7. \] Weiterhin gilt \[ \inf(C) = 3. \] Ein Maximum existiert nicht.
Für wachsendes $n$ wird $2^\frac{n}{2}$ immer größer. Der Faktor $(-1)^n$ bewirkt einen permanenten Vorzeichenwechsel. Somit wird $(-1)^n 2^\frac{n}{2}$ sowohl beliebig groß als auch beliebig klein. Also existieren weder Supremum noch Infimum und damit auch nicht Maximum und Minimum.
Es sei \[ M = \left\{ 2 - \frac{5}{3n} | n \in \N \right\}. \] Zeige: $\sup(M) = 2$.
Für $n\in\N$ gilt \begin{eqnarray*} \frac{1}{n} > 0 & \Rightarrow & \frac{5}{3}\cdot\frac{1}{n} > 0 \\[2mm] & \Rightarrow & -\frac{5}{3n} < 0 \\[2mm] & \Rightarrow & 2 - \frac{5}{3n} < 2. \end{eqnarray*} Also ist $2$ eine obere Schranke von $M$.
Wir zeigen jetzt, dass es keine kleinere obere Schranke als $2$ gibt.
Annahme: Es gibt eine obere Schranke $a < 2$.
Dann wählen wir eine natürliche Zahl $n$ mit \[ n > \frac{5}{3(2-a)}. \] Dies ist nach dem archimedischen Prinzip immer möglich. Mit diesem $n$ gilt: \begin{eqnarray*} n > \frac{5}{3(2-a)} & \Rightarrow & 2-a > \frac{5}{3n} \\[2mm] & \Rightarrow & a-2 < -\frac{5}{3n} \\[2mm] & \Rightarrow & a < 2 - \frac{5}{3n}. \end{eqnarray*} Dies ist ein Widerspruch dazu, dass $a$ eine obere Schranke von $M$ ist.
Also ist $2$ die kleinste obere Schranke, die es gibt. Somit gilt \[ \sup(M) = 2. \]
Es sei \[ M = \left\{ \frac{1}{n} + \frac{1}{m} | n,m \in \N \right\}. \] Zeige: $\inf(M) = 0$.
Es gilt \[ \frac{1}{n} > 0 \quad\text{und}\quad \frac{1}{m} > 0 \] und damit \[ \frac{1}{n} + \frac{1}{m} > 0 \] für alle $n,m \in \N$. Damit ist $0$ eine untere Schranke.
Wir müssen jetzt noch zeigen, dass $0$ die größte untere Schranke ist. Hierfür nutzen wir einen Widerspruchsbeweis.
Annahme: Es existiert eine untere Schranke $a$ mit $a > 0$.
Dann wählen wir $n\in\N$ mit $n > \frac{2}{a}$. Dies ist nach dem Archimedischen Prinzip immer möglich. Weiterhin sei $m=n$.
Dann gilt \[ \frac{1}{n} + \frac{1}{m} = \frac{1}{n} + \frac{1}{n} = \frac{2}{n} < a \] wegen $n > \frac{2}{a}$.
Dies ist ein Widerspruch dazu, dass $a$ eine untere Schranke ist.
Also ist $0$ die größte untere Schranke und somit \[ \inf(M) = 0. \]
Es sei \[ M = \left\{ \left. \frac{x-y}{x+y} \right| x,y\in\R, x,y > 0 \right\} \] Zeige:
$\sup(M) = 1$
$\inf(M) = -1$
Maximum und Minimum von $M$ existieren nicht.
Zunächst gilt wegen $x,y > 0$: \begin{eqnarray*} y > 0 & \Rightarrow & -y < 0 \\ & \Rightarrow & -y < y \\ & \Rightarrow & x-y < x+y \\ & \Rightarrow & \frac{x-y}{x+y} < 1. \end{eqnarray*} Also ist $1$ eine obere Schranke für $M$.
Annahme: Es existiert ein $\epsilon > 0$, so dass $1-\epsilon$ immer noch obere Schranke von $M$ ist.
Wir führen diese Annahme nun zum Widerspruch. Hierzu setzen wir $y=1$. Für den Widerspruch müssen wir ein $x>0$ finden, das die Ungleichung \[ \frac{x-1}{x+1} > 1 - \epsilon \] erfüllt. Wir lösen jetzt diese Ungleichung. Es gilt \begin{eqnarray*} \frac{x-1}{x+1} > 1 - \epsilon & \Leftrightarrow & x-1 > (x+1)(1-\epsilon) \\ & \Leftrightarrow & x-1 > x + 1 -x\epsilon -\epsilon \\ & \Leftrightarrow & -2 > - x\epsilon -\epsilon \\ & \Leftrightarrow & \epsilon + x\epsilon > 2 \\ & \Leftrightarrow & (x+1)\epsilon > 2 \\ & \Leftrightarrow & x + 1 > \frac{2}{\epsilon} \\ & \Leftrightarrow & x > \frac{2}{\epsilon} -1. \end{eqnarray*} Mit einem $x\in\R$, für das gilt \[ x > \max\left\{ \frac{2}{\epsilon} -1, 0 \right\}, \] ist somit der Widerspruch gegeben. Also ist $1$ die kleinste obere Schranke und damit das Supremum.
Wenn wir für ein Element aus $M$ den $x$- und den $y$-Wert vertauschen, erhalten wir wieder ein Element aus $M$. Dementsprechend gilt die Ungleichung \[ \frac{x-y}{x+y} < 1 \] aus (i) auch für vertauschte $x$- und $y$-Werte. Damit folgt \[ \frac{y-x}{x+y} < 1. \] Multiplikation mit $-1$ ergibt \[ \frac{x-y}{x+y} > -1. \] Also ist $-1$ eine untere Schranke.
Analog zu (i) können wir jetzt zeigen, dass für jedes $\epsilon > 0$ der Wert $-1+\epsilon$ keine untere Schranke mehr ist.
Also: \[ \inf(M) = -1. \]
Seien $A,B \subseteq \R$, wobei $A$ nach oben und $B$ nach unten beschränkt ist.
Beweise oder widerlege die folgenden Aussagen:
$\left(\forall a \in A \, \forall b \in B: a < b\right) \Leftrightarrow \sup(A) < \inf(B)$.
Sei $C := \{-x | x \in A\}$. Dann ist $C$ nach unten beschränkt und es gilt: \[ \inf(C) = -\sup(A). \]
Diese Aussage ist falsch. Genauer: Es gilt nur die Implikation "$\Leftarrow$" aber nicht die Implikation "$\Rightarrow$".
Beispiel: Es seien \[ A = \left\{\left. - \frac{1}{n}\right| n\in\N \right\} \quad\text{und}\quad B = \left\{\left. \frac{1}{m}\right| m\in\N \right\}. \] Dann gilt für alle $a\in A$ und für alle $b\in B$: \[ a < 0 < b, \] aber \[ \sup(A) = 0 = \inf(B). \]
Die Aussage ist wahr.
Beweis: Nach Voraussetzung ist $A$ nach oben beschränkt. Damit existiert nach dem Vollständigkeitsaxiom $\sup(A)$ und $\sup(A)$ ist gemäß der Definition des Supremums eine obere Schranke für die Menge $A$. Damit folgt \begin{eqnarray*} & & x \leq \sup(A)\quad\forall x \in A \\ & \Rightarrow & -x \geq -\sup(A)\quad\forall x \in A \\ & \Rightarrow & y \geq -\sup(A)\quad\forall y \in C \end{eqnarray*} Also ist $-\sup(A)$ eine untere Schranke für die Menge $C$.
Jetzt zeigen wir, dass $-\sup(A)$ das Infimum von $C$ ist. Wir haben ja schon gezeigt, dass $-\sup(A)$ eine untere Schranke für $C$ ist, womit \[ -\sup(A) \leq \inf(C) \quad(*) \] folgt (nach Definition für das Infimum). Weiterhin gilt: \[ \begin{array}{cll} & \inf(C) \leq y & \forall y \in C \\ \Rightarrow & \inf(C) \leq -x & \forall x \in A \\ \Rightarrow & -\inf(C) \geq x & \forall x \in A \end{array} \] Also ist $-\inf(C)$ eine obere Schranke für $A$. Damit folgt \[ -\inf(C) \geq \sup(A) \] und daraus \[ -\sup(A) \geq \inf(C). \quad (**) \] Aus (*) und (**) folgt \[ -\sup(A) = \inf(C). \]
Berechne:
$64^\frac{2}{3}$
$81^{-\frac{3}{4}}$
$1000^{-\frac{4}{3}}$
$2^\frac{1}{3}\,2^\frac{2}{3}$
$16^\frac{1}{3}\,2^\frac{2}{3}$
$2^\frac{3}{2}\,8^\frac{3}{2}$
$\left(3^n\right)^\frac{1}{2n}$
$\left(\sqrt{99}+10\right)^{99} \left(\sqrt{99}-10\right)^{99}$
$\left( \sqrt{3} - 1 \right)^6$
Die nächsten Aufgaben sind etwas knifflig. Manche davon stammen sogar aus Mathematikolympiaden. Um sie zu lösen, brauchst Du aber keinen Doktor in Mathematik, sondern Du musst nur geschickt und manchmal auch etwas kreativ bekannte Termunformungen anwenden. Hier geht es vor allem um Potenzgesetze und Termumformungen mit Wurzeln. Versuche es!
Wenn Du nicht auf die Lösung kommst, schaue Dir die Musterlösung genau an und versuche daraus zu lernen.
Wir starten mit einer Gleichung, die aus Potenzen mit $x$ im Exponenten besteht.
Löse die folgende Gleichung: \[ 8^x + 8^x = 64. \]
\begin{eqnarray*} & & 8^x + 8^x = 64 \\[2mm] & \Rightarrow & 2\cdot 8^x = 64 \\[2mm] & \Rightarrow & 8^x = 32 \\[2mm] & \Rightarrow & \left( 2^3 \right)^x = 2^5 \\[2mm] & \Rightarrow & 2^{3x} = 2^5 \\[2mm] & \Rightarrow & 3x = 5 \\[2mm] & \Rightarrow & x = \frac{5}{3} \end{eqnarray*}
Berechne: \[ \left( \frac{\sqrt{15} + \sqrt{3}}{\sqrt{12}} \right)^{18} \] Stelle das Ergebnis in der Form $a + b\sqrt{c}$ dar, mit $a,b,c\in\N$.
Zunächst vereinfachen wir den Bruch. Es gilt \begin{eqnarray*} \frac{\sqrt{15}+\sqrt{3}}{\sqrt{12}} & = & \frac{\sqrt{3}\sqrt{5}+\sqrt{3}}{\sqrt{3}\sqrt{4}} \\[2mm] & = & \frac{\sqrt{5}+1}{\sqrt{4}} \\[2mm] & = & \frac{1+\sqrt{5}}{2}. \end{eqnarray*} Damit ergibt sich \[ (*) := \left( \frac{\sqrt{15} + \sqrt{3}}{\sqrt{12}} \right)^{18} = \left( \frac{1+\sqrt{5}}{2} \right)^{18}. \] Nun stellen wir den Exponenten $18$ etwas anders dar. \[ \left( \frac{1+\sqrt{5}}{2} \right)^{18} = \left( \left( \left( \frac{1+\sqrt{5}}{2} \right)^2 \right)^3 \right)^3. \] Dies gibt uns die Möglichkeit, den Term von innen her zu berechnen.
Zunächst gilt \begin{eqnarray*} \left( \frac{1+\sqrt{5}}{2} \right)^2 & = & \left[\frac{1}{2}(1+\sqrt{5})\right]^2 \\[2mm] & = & \frac{1}{4}(1+ 2\sqrt{5}+5) \\[2mm] & = & \frac{1}{4}(6+2\sqrt{5}) \\[2mm] & = & \frac{3+\sqrt{5}}{2}. \end{eqnarray*} Damit folgt \[ (*) = \left( \left( \frac{3+\sqrt{5}}{2} \right)^3 \right)^3. \] Jetzt werten wir mit dem binomischen Lehrsatz wiederum die innere Potenz aus. Zur Erinnerung: $(a+b)^3 = a^3 + 3a^2b + 3ab^2 + b^3$. \begin{eqnarray*} \left( \frac{3+\sqrt{5}}{2} \right)^3 & = & \left[\frac{1}{2}(3+\sqrt{5})\right]^3 \\[2mm] & = & \frac{1}{8}(3+\sqrt{5})^3 \\[2mm] & = & \frac{1}{8}(3^3 + 3\cdot 3^2\sqrt{5} + 3\cdot 3 \cdot 5 + 5\sqrt{5}) \\[2mm] & = & \frac{1}{8}(27 + 27\sqrt{5} + 45 + 5\sqrt{5}) \\[2mm] & = & \frac{1}{8}(72 + 32\sqrt{5}) \\[2mm] & = & 9+4\sqrt{5} \end{eqnarray*} Damit folgt \[ (*) = (9+4\sqrt{5})^3. \] Die verbleibende Potenz werten wir wieder mit dem binomischen Lehrsatz aus. \begin{eqnarray*} (9+4\sqrt{5})^3 & = & 9^3 + 3\cdot 9^2\cdot 4\sqrt{5} + 3\cdot 9\cdot 4^2\cdot 5 + 4^3 \cdot 5\sqrt{5} \\[2mm] & = & 729 + 972\sqrt{5} + 2160 + 320\sqrt{5} \\[2mm] & = & 2889 + 1292\sqrt{5}. \end{eqnarray*} Damit haben wir das Ergebnis in der gewünschten Form.
Bestimme alle Lösungen des folgenden Gleichungssystems: \begin{eqnarray*} 6^x + 6^y & = & 42 \\ x + y & = & 3 \end{eqnarray*}
Aus der zweiten Gleichung folgt \[ y = 3 - x. \] Eingesetzt in die erste Gleichung erhalten wir damit \begin{eqnarray*} & & 6^x + 6^{3-x} = 42 \\[2mm] & \Rightarrow & 6^x + \frac{6^3}{6^x} = 42. \end{eqnarray*} Es sei $z := 6^x$. Weiterhin gilt $6^3 = 216$. Damit ergibt sich: \begin{eqnarray*} & & z + \frac{216}{z} = 42 \\[2mm] & \Rightarrow & z^2 + 216 = 42z \\[2mm] & \Rightarrow & z^2 - 42z + 216 = 0. \end{eqnarray*} Mit der $p$-$q$-Formel erhalten wir für $z$: \begin{eqnarray*} z_{1,2} & = & 21 \pm \sqrt{441 - 216} \\[2mm] & = & 21 \pm \sqrt{225} \\[2mm] & = & 21 \pm 15 \\[2mm] & = & 36 \text{ bzw. } 6. \end{eqnarray*} Es gilt ja $z=6^x$. Damit ergeben sich aus $z_{1,2}$ die folgenden Lösungen: \[ z_1=36 \Rightarrow x = 2 \Rightarrow y = 1 \] sowie \[ z_2=6 \Rightarrow x = 1 \Rightarrow y = 2. \]
Bestimme alle Lösungen der folgenden Gleichung: \[ 2^\sqrt{x} = 8^x \]
Finde die Lösung der Gleichung \[ 2^x = x^{32} \]
Unsere Gleichung lautet \[ 2^x = x^{32}. \] Zuerst sorgen wir dafür, dass das $x$ auf der linken Seite verschwindet. Dazu potenzieren wir beide Seiten mit $\frac{1}{x}$. \begin{eqnarray*} & \Rightarrow & \left(2^x\right)^\frac{1}{x} = \left(x^{32}\right)^\frac{1}{x} \\[2mm] & \Rightarrow & 2 = x^\frac{32}{x} \end{eqnarray*} Als nächstes potenzieren wir beide Seiten mit $\frac{1}{32}$. \begin{eqnarray*} & \Rightarrow & 2^\frac{1}{32} = \left( x^\frac{32}{x} \right)^\frac{1}{32} \\[2mm] & \Rightarrow & 2^\frac{1}{32} = x^\frac{1}{x} \end{eqnarray*} Wir haben auf der rechten Seite ein Muster in $x$. Wir versuchen nun, auf der linken Seite ein passendes Muster zu erzeugen. Dazu stellen wir $2^\frac{1}{32}$ etwas anders dar und nutzen Potenzgesetze. \begin{eqnarray*} & \Rightarrow & 2^\frac{2}{64} = x^\frac{1}{x} \\[2mm] & \Rightarrow & \left(2^2\right)^\frac{1}{64} = x^\frac{1}{x} \\[2mm] & \Rightarrow & 4^\frac{1}{64} = x^\frac{1}{x} \end{eqnarray*} Diese Art der Umformung wenden wir nun ein zweites mal an: \begin{eqnarray*} & \Rightarrow & 4^\frac{2}{128} = x^\frac{1}{x} \\[2mm] & \Rightarrow & \left(4^2\right)^\frac{1}{128} = x^\frac{1}{x} \\[2mm] & \Rightarrow & 16^\frac{1}{128} = x^\frac{1}{x} \end{eqnarray*} Und noch ein drittes mal: \begin{eqnarray*} & \Rightarrow & 16^\frac{2}{256} = x^\frac{1}{x} \\[2mm] & \Rightarrow & \left(16^2\right)^\frac{1}{256} = x^\frac{1}{x} \\[2mm] & \Rightarrow & 256^\frac{1}{256} = x^\frac{1}{x}. \end{eqnarray*} Jetzt passt der linke Term auf das Muster rechts. Damit folgt \[ x = 256. \]
Als nächstes sollst Du eine Wurzelgleichung lösen. Wenn Dir dies nicht gelingt, schaue Dir die Musterlösung genau an. In einer späteren Blog-Folge mit Übungen ist eine ähnliche Aufgabe enthalten.
Bestimme die Lösung der folgenden Gleichung: \[ \sqrt{x+7} - \sqrt{x-9} = 2. \]